ALITOR im Powermetal.de
ALITOR - II
Author: Walter Scheurer; Rating: 8/10
Genre:
Progressive / Melodic Thrash Metal
Diese Serben wissen wie Thrash der anspruchsvollen Art funktioniert!
Trotz der Tatsache, dass sich dieses Quartett aus der serbischen Stadt Indjija schon vor fast zehn Jahren formiert und die Band mit der EP "Embittered" sowie dem Longplay-Erstling "Eternal Depression" bereits zwei Veröffentlichungen vorzuweisen hat, dürfte sich ALITOR bislang nahezu ausschließlich unter den Radarschirmen der hiesigen Metal-Gemeinde bewegt haben. Damit ist jetzt hoffentlich Schluss, denn mit "II" legt der Vierer ein mehr als nur beachtliches Werk vor.
Vom dezent eingeleiteten, sich in ein furioses Thrash-Brett entwickelnden Opener 'The Tempest Within' bis hin zum Rausschmiss in Form des Brechers 'Some Sort Of Truce' gibt es gute 40 Minuten Thrash auf überaus hohem Niveau geboten. Das Quartett versteht ganz offenkundig viel von seinem Handwerk und weiß seine Songs mit technisch ansprechenden, bisweilen auch progressiven, mitunter sogar frickelig anmutenden Passagen auszustatten. Die hohe Kunst ist dabei bekanntermaßen, Tracks dennoch auf den Punkt zu bringen, und genau darin ist eine der Stärken von ALITOR zu sehen.
Ein weiterer Pluspunkt besteht darin, dass man sich niemals zu unmittelbar an die zu vernehmenden Einflussquellen hält. Zwar lassen sich vor allem die frühen METALLICA nahezu permanent als Vorbilder heraushören, allerdings ist das kaum zu vermeiden, da die Stimme des singenden Bassisten Marko Todorović dem ambitionierten Vortrag des jungen James Hetfield nicht unähnlich klingt. Musikalisch dagegen hält sich der Trupp weniger an die US-Granden, als an deutlich vertrackter agierende Formationen wie etwa die frühen ANNIHILATOR ('Homo Ignoramus') oder HEATHEN ('Fall.Ing') und gibt dabei in jeder Lage gute Figur ab.
Zudem ist festzuhalten, dass es eigentlich völlig egal ist, an welche Großmeister des technisch anspruchsvollen Thrash sich ALITOR auch hält und wie melodisch Nummern wie das Instrumental 'Euphoria' oder das entfernt an frühe VEKTOR erinnernde 'Consecration' auch ausgefallen sein mögen, es mangelt dem Material weder an Durchschlagskraft noch an einer gewissen Grund-Aggressivität.
Keine Frage, ALITOR versteht verdammt viel von Thrash Metal und schafft es locker, den Zuhörer in Bann zu ziehen. Und das ohne auf die "Attitüde" zu pochen, oder gar durch eine "Waschküchenproduktion" auf "Authentizität" zu setzen. Na, neugierig geworden? Dann werft schnell mal einen Blick auf https://www.ragnaroek-records.com/ um das gute Stück für wohlfeile € 12,- zu ordern.
Note:
8.00
Redakteur:
Walter Scheurer
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und im Musikatlas.at
Original-Link zum Musikatlas.at
ALITOR "II" in Streetclip.de
Author: Jürgen Tschamler; Rating: 8,5/10
ALITOR – II
Jürgen TschamlerDez 15, 2020
~ 2020 (Ragnarök Records/Doc Gator Records) – Stil: Thrash Metal ~
Wer hätte gedacht, dass einmal aus Serbien eines der Thrash Metal-Highlights eines laufenden Jahres kommen würde? Ich muss zugeben, das 2014er Debüt nicht zu kennen. Ob das ein herbes Versagen darstellt, werde ich erst feststellen, wenn ich mir das Teil besorgt habe.
Derweil dreht das neue, schlicht mit `II´ betitelte Album seine Runden und entzückt immer wieder. Mit einer sagenhaften Präzision und einem schönen warmen Sound zerpflücken die Serben einem die Ohren. Stumpfes Geballer gibt es in kleinen Dosen, man pflegt eher den progressiven, teils sogar melodischen Ansatz, aber pimpt diesen mit einer angenehmen Aggressivität auf.
Der Mix aus Old School Thrash mit ansatzweise METALLICA-Feeling, einem MEGADETH-Touch oder gar TOXIK-Gitarrenpassagen ist verpackt in nachvollziehbare Melodielinien. Der Gesang ist eher geradlinig und weniger spektakulär, ist aber sauber in das musikalische Geschehen eingearbeitet. Einer der wenigen Tracks, in dem der Gesang mehr Aufmerksamkeit verdient, nennt sich `The Warm Wind`, welcher auch sehr furios aus den Boxen knallt. Die Gitarren, mit teilweise Stakkatoeffekten, wie im genannten Track, werden von der Band immer wieder mit hochmelodischen Leads aufgelockert.
Mit dem letzten Stück des Albums, `Some Sort Of Truce`, hobelt man gewaltig einen runder. Fast und Furios mit Old School Taktung – all hail, Bay Area! So amtlich wie man den Acht-Tracker beendet, so niveauvoll beginnt auch das Album mit `The Tempest Within`. Der Track gehört ohne Zweifel zu den ganz großen Momenten des Albums und offenbart zugleich die Marschrichtung. Frickeln in hohen Tempo, dazu bangerkompatible Taktung, schön eingearbeitete melodische Leads und irgendwie unüberhörbare METALLICA-Rhythmik in einzelnen Passagen. `Present Tense` eröffnet dagegen mit einer messerscharfen Gitarrenarbeit und geht über in eine supersolide Thrash Metal-Walze. Eine leicht hektische Spielweise wie bei TOXIK ist nicht zu überhören. Mit `Homo Ignoramus` fahren sie mehr in progressive Richtung und ballern einem im Mittelteil das Nasenbein krumm. `Fall.Ing` ist sauschnell, hat zwar superschnittige Gitarren, wirkt aber eher eindimensional. Was keine Schwäche darstellt, aber im Vergleich zu den Vorgängern doch weniger gehaltvoll wirkt. Mit der Akustiknummer `Euphoria` kann ich persönlich nichts anfangen, aber die knapp vier Minuten kann man gut zum Luftholen nutzen.
`II` ist ein supersolides Thrash Metal-Album, das sich durch eine wohlwollende Melodienähe und sauber ausgearbeiteten, progressiven Ansätzen vom Groß der Thrash-Szene absetzt. Musikalität steht hier deutlich über dem Faktor Härte.
(8,5 Punkte)
Für fanfreundliche 12 Euro plus 1,60 Euro (Deutschland) kann man die CD auf der Label Homepage abzugreifen: www.ragnaroek-records.com
Wer mehr Interesse an Vinyl hat, der sollte mal „Doc Gator Records“ aufsuchen und eine der limitierten Farbvarianten checken.
Link to original review in Streetclip.de
ALITOR im ROCK HARD-Mag
Author: Patrick Schmidt; Rating: 8/10
ALITOR
II
Ragnarök Records (41:40)
VÖ: bereits erschienen
Ich muss gestehen, ich bin ein Fan von Ragnarök-Records, weil es das kleine Ein-Mann-Label aus Lünen immer wieder schafft, außergewöhnliche und vor allem hochwertige Underground-Perlen auszugraben. ALITOR aus Serbien haben sich der mittlerweile eher selten zu Gehör kommenden Techno-Thrash-Richtung verschrieben und überzeugen auf ihrem schlicht „II“ betitelten Zweitwerk mit einer überragenden Gitarrenarbeit, die von Bay-Area-mäßigen Riff-Attacken über vertrackte Parts bis hin zu tollen Soli einfach alles zu bieten hat, was das Thrasher-Herz begehrt. Stellt euch eine Mischung aus Vektor, Extol und Heathen vor und ihr habt eine ungefähre Vorstellung davon, was euch auf „II“ erwartet. Die etwas dünnen Vocals von Bassist Marko Todorovic sind anfangs leicht gewöhnungsbedürftig, haben aber Charme und fallen ob der instrumentalen Klasse von ALITOR kaum ins Gewicht. Wer bei oben genannten Bands ein feuchtes Höschen bekommt, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Für günstige 12 Euro (plus Porto) bekommt ihr dieses europäische Thrash-Highlight unter www.ragnaroek-records.com
Patrick Schmidt 8
Alitor im DEAF FOREVER-Magazine
Author: Michael Kohsiek; Rating: 9,5/10
ALITOR 9,5
II
Ragnarök Records
SZ: 41:23/VÖ: bereits erschienen
Stil: Thrash Metal
Nein, weder Heathen noch Havok oder Testament haben das Thrash-Highlight des Jahres abgeliefert. Dieser Titel gebührt einzig und allein dem serbischen Abrisskommando ALITOR, das auf seinem Zweitwerk (schon “Endless Depression” war vor fünf Jahren ein Meisterwerk) munter alte Artillery, Vektor, Cyclone Temple, Heathen oder Death zu einem so großartigen, technisch anspruchsvollen, aber jederzeit als beinharter Thrash durchgehenden Ganzen vermischt, dass man ausflippen möchte. Komplett in Belgrad aufgenommen, ist “II” die fulminante Zusammenfassung all dessen, wie Thrash Metal verdammte Axt noch mal zu sein hat: schnell, vollgepackt mit rasenden Riffs, melodisch, überragend gespielt und absolut durchschlagend produziert. Schon beim Opener ´The Tempest Within´ wird man überrollt von einer Hochgeschwindigkeitswalze und abartig schnell gespielten Gitarren, die zudem noch mit Soli glänzen, die jeder Prog-Band zur Ehre gereichen würden. Und dieses Niveau wird durchgängig gehalten: ´Present Tense´ reißt einem den Kopf ab, ´Homo Ignoramus´ ist mehr Heathen, als Heathen es inzwischen noch sind, und das abschließende ´Some Sort Of Truce´ versohlt einem zum Abschluss noch einmal den Hintern, bevor in den letzten zwei Minuten zum Sterben schöne, doppelläufige Gitarren mit Maiden-Appeal eine Platte abschließen, die eigentlich die Welt regieren müsste. Sänger und Basser Marko Todorović hat zudem die perfekte Thrash-Stimme: Er kann sowohl melodisch singen wie auch brutal shouten – unorthodoxes Gebrülle war gestern, ab sofort regieren ALITOR! Und ihr solltet diese Scheibe so schnell wie möglich unter www.ragnaroek-records.com einsacken.
Michael Kohsiek
9,5/10