Psycho Side im LEGACY Mag
PSYCHO SIDE "No Place For Heroes" in LEGACY Mag
Rating: 12/15 ; Autor: Alex Fähnrich
PSYCHO SIDE
NO PLACE FOR HEROES
RAGNARÖK
Genre: Groove Metal
Ragnarök Records läutet das neue Jahr mit „No Place For Heroes“ von PSYCHO SIDE zünftig ein und macht damit das Dutzend in der Veröffentlichungshistorie dieses kleinen, aber feinen Labels voll. Die Argentinier passen von ihrer Herkunft her perfekt in das internationale Ragnarök-Raster, stilistisch fallen sie allerdings durch das ansonsten eher Thrash-lastige Label-Raster. Gut so, denn hier wird nicht auf Teufel komm raus, auf den Markt geschmissen was die Leute erwarten oder verlangen, sondern was Labelchef Stephan Becker selbst gefällt. Dabei hat er bereits in der Vergangenheit ein sicheres Händchen für qualitativ hochwertige Underground-Acts wie StormThrash oder Crown The Lost bewiesen, und auch PSYCHO SIDE bilden da keine Ausnahme. Gegründet unter dem Namen Dark Fire zu Beginn des Millenniums in Buenos Aires, kam man erst zehn Jahre später mit dem selbstbetitelten Debüt aus dem Quark und verdiente sich danach durch intensives Touren seine Sporen in Lateinamerika. Der vorliegende Zweitling „No Place For Heroes“ erschien bereits 2017 und wird von Ragnarök mit einem Bonustrack nun neu aufgelegt. Genau dieser Song namens „Quicksand“ stellt ein besonderes Highlight auf dieser insgesamt absolut gelungenen CD dar. Sein Thrash-Vibe ist allerdings nicht wirklich repräsentativ für den Rest des Albums, denn ansonsten bewegen sich PSYCHO SIDE lieber im Midtempo, in dem die fetten Gitarren am besten zur Geltung kommen. Dies stellt in Verbindung mit Tomas Fassis Gesang, der stark an James Hetfield angelehnt ist, eine gewisse Ähnlichkeit zu Metallicas schwarzem Album her. Natürlich darf man jetzt kein Dutzend Hits erwarten, aber die groovige Eingängigkeit von „Enter Sandman“ schlägt bereits beim Opener „You Can´t Stop The Rock“ voll durch. Diese coole Mischung aus Heavy Metal und Hard Rock bestimmt dann auch Gassenhauer „Sickness Business“ (cooles Wortspiel), „At The Edge“ (mit Kinderchor) oder „On My Two Wheels“ (Biker-Hymne). Das Ding gewinnt zwar keinen Originalitäts-Preis, aber macht vom ersten bis zum letzten Ton einfach Spaß. Die obligatorischen 10,- Euro (plus 2,-- Euro Porto) gehen wie immer an www.ragnaroek-records.com . Und wer die oben erwähnten Crown The Lost noch nicht kennt, kann deren vorzügliche CD im Bundle mit PSYCHO SIDE für schlappe 16,-- Euro gleich mitbestellen, Ja mei, ist denn scho‘ wieder Weihnachten?
12/15 Punkten
Alex Fähnrich